Samstag, 5. März 2011

Aflenzer Dachl

Eine Winterbegehung im Jahr muss schon sein, und so wollten Chri und ich den schönen Tag nutzen um uns in Richtung Aflenzer Dachl aufzumachen. Nebenbei möcht ich die Linie auch noch ganz gerne auf ihre Freiklettermöglichkeit hin betrachten.
Mit schweren Rucksäcken geht es mit den Schi zügig dahin, der Aufstieg bringt mich vor allem in der Sonne gehörig ins Schwitzen.
Nach gut zwei Stunden erreichen wir die Voisthalerhütte wo wir kurz später in der Sonne ein Rucksackdepo einrichten, Schuhe wechseln und uns kletterfertig ankleiden.

Die Überhänge lachen schon herunter, ein vorbeigehender Tourengeher schenkt uns dennoch ein eher mitleidiges Lächeln als wir ihm erklären wollen, dass wir zum Klettern hier seien.


Chri steigt in die erste Länge gleich mal weg. Recht viel und nicht allzuweit entfernt stecken die Bohrhaken und so geht es flott über die gar nicht so flache Wand zum ersten Stand.


Beim Klettern wird es richtig warm, fast zu warm...ich schau zu, dass ich gleich nach rechts in die zweite Technolänge starte. Anfangs geht es noch nicht ganz so steil nach rechts...


ehe es brachial ausgesetzt ins Dach hinausgeht. Spätestens hier sterben auch meine Freikletterträume.


Mit dem Hochschwab im Hintergrund, und mir als kleinem Kletterer im großen Dach ergeben sich recht nette Fotomotive


Die Tiefe saugt inzwischen auch schon recht gut.


Nachdem mich der Überstieg aus dem Dach etwas Zeit gekostet hat ist dann im flacheren Gelände aber auch bald der Stand erreicht. Man kann zwar recht gut stehen, als Ausgleich spürt man hier jedoch auch den Wind ein wenig. Gut dass es heute nicht allzu kalt ist, denn wenngleich es auch ein wolkenloser Tag ist, so kann man in dieser Wand mit Sonne wohl nicht rechnen.


Die nächste Länge gestaltet sich mit den Bergschuhen und dem Schnee, der sich auf allen Bändern versteckt hält noch einmal anstrengend.


Im Nachstieg klettert sich zwar entspannter, die Fingerlein werden dabei jedoch trotzdem schön kalt.




Nachdem am Stand wieder einmal die Schmerzen des Auftauens vorbei sind, geht es mit frischem Elan in die nächste Länge. Eine Bohrhakenleiter führt vom Stand weg, und lässt sich gut A0 machen.
Weiter oben wo es mehr zergliedert ist, gesellt sich wieder die weiße Pracht auf sämtliche Griffe.
Problematisch wird es aber erst kurz unterm Stand, wo mir eine Schnee/Eisbedeckung der Platte irgendwie die Lust am weiterklettern nimmt. So geht es nach ein wenig Überlegen ein paar Meter nach links zum Stand der Nachbarroute.




Von dort folgt man mehr oder weniger dem Grat. Zum Glück stecken auch hier zwei Bolts auf der Länge, da unsere Klemmgeräte nur sehr minimalistisch gehalten sind.


Oben raus kommt ein richtig hochwinterliches Gefühl auf.


Und schließlich sind wir doch noch ganz oben angelangt.


Mit wenigen Abseilern geht es nach unten. Vor allem das letzte Stück über das große Dach ist wahrlich imposant. Vom ersten Meter weg freihängende, geht es weit entfernt von der Wand nach unten.


Mit den doch recht gewichtigen Rucksäcken kommt bei der Abfahrt kein so richtiger Spaß auf, zumindest laufen die Schi aber bis zum Parkplatz hinaus.


Infos:
A2/5+
5 Seillängen
durch die Sanierung recht stressfreie Technokletterei an vielen Bohrhaken, dennoch bietet die Linie einiges an Ausgesetztheit und zieht durch einen wahrlich abweisenden Wandteil.
20 Express sind ausreichend, wenn nicht alle Haken eingehängt bleiben.
Halbseiltechnik aufgrund der Seilreibung zu empfehlen.
Abseilen über die Route gut möglich.

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