Sonntag, 23. Mai 2010

"GB 0-24" - Berglandrunde

Im Jahre 2003 wurde im Grazer Bergland eine Kletterrunde durch die verschiedensten Wände festgelegt, wobei erstmals das Ziel darin lag diese Touren durch Wanderstunden zu verbinden und in 24 Stunden zu bewältigen.
2004 konnte die Zeit auf 20h45 reduziert werden.

Anbei die Links zu den ersten beiden Anläufen

http://web.archive.org/web/20040529212255/http://www.grazer-bergland.com/html/20040216185326.html
http://web.archive.org/web/20050227031724/grazer-bergland.com/html/20040812163748.html

Der Reihe nach handelt es sich um folgende Touren:

1. Wigl Wogl (Ratengrat)
2. Alte Südwest (Röthelstein)
3. Eldorado (Breite Wand)
4. Michaelangelo (SO-Sporn)
5. Herbstzeitlose (Rote Wand)
6. Serengeti (Rote Wand)
7. Sanduhrenparadies (Brunntal)
8. Steinzeit (Burgstall)
9. Südkante (Nadelspitz)
10. Roter Kamin (Rampenwulst)

Nachdem wir eigentlich schon letztes Jahr erste Strategiebesprechungen führten, Christian L. und ich dann aber doch nie dazu kammen beschlossen wir recht spontan die ganze Sache am Pfingstsonntag durchzuziehen.

Nachdem Christian die Woche davor nutzte um ein paar Getränkedebots in den Weiten des Grazer Berglands anzubringen, ging es nach einer kurzen Nacht um 3.00 in Mixnitz los.

Nachdem wir im dunklen den Einstieg der WiglWogl doch recht flott fanden, irrten wir im Stirnlampenschein etwas durch das Routenwirrwarr am Ratengrat.
In der Eldorado machte sich schon die Dämmerung bemerkebar und ermöglichte es uns so die Stirnlampenbatterien zu schonen. Mit 1h05 sollte dies auch schon unsere längste Kletterei werden.

Oben wird schnell einmal der persönliche Wasserhaushalt aufgefüllt, ehe wir die Rucksäcke deponieren und uns bei sich anbahnendem Schlechtwetter auf den Weg zur alten SW machten. Gegen Norden sah es zeitweise schon richtig schlecht aus...


Schnell weiter zur Michelangelo die wir auch recht flott absolvierten und nach einem kurzen Nieselregen am Ausstieg einen Regenbogen bewundern konnten. Wieder einmal kräftig trinken und weiter zur Roten Wand.


Der Weg hinüber zur Herbstzeitlosen lies sich recht gut finden. Da es schon wieder zu regnen begann war die erste Länge richtig rutschig und ungut - oben raus wurde sowohl die Kletterei als auch das Wetter etwas besser.


Schnell überholen wir im Laufschritt noch eine Seilschaft die auch zur Serengeti will.
Eine Seilschaft befindet sich schon vor uns, lässt uns aber recht freundlich und problemlos vorbei, sodass wir unseren Weg nach oben fortsetzen können. Am Ausstieg können wir überrascht feststellen nur 55 Minuten gebraucht zu haben.
Generell sind wir mehr als gut im Zeitplan und machen uns so recht optimistisch auf die Suche nach dem Abstieg ins Brunntal.

Dieses Gehstück ist sicherlich das längste des Tages und die Suche nach der richtigen Rinne kostet uns dann doch etwas Zeit, die Karte wollte eben doch nicht ganz umsonst mitgenommen werden.


Nach einem flotten Abstieg durch einen weglosen Steilwald finden wir uns nach 1h30 am Einstieg des SUP wieder.

Ich nutze die Gelegenheit für ein Jausenweckerl und einen kräftigen Schluck Wasser, der Abstieg hat doch ein wenig geschlaucht.
Den nun folgenden Teil haben wir uns eben im Vorjahr schon angesehen und haben somit schon die richtige Taktik zum Gasgeben im Kopf.

Der einzig wirkliche Stau heute erfolgt schlussendlich als wir uns in der Bärenschützklamm gegen einen nicht endend wollenden Ansturm von Wanderern unseren Weg bahnen müssen.
Als Belohnung für dieses mühsamme Unterfangen gibt es am Burgstall erneut ein Wasserdepot inkl. EnergyDrink.

Frisch bei Kräften geht es so in lediglich 17 minuten durch die Steinzeit.


Nichts wie rüber zum Nadelspitz wo wir oben raus aufgrund regen Verkehrs den direkten Ausstieg wählen...

Schließlich gibt es hier noch ein paar Bekannte zu treffen und so geht es nach einem kurzen Tratsch zum Einstieg des Roten Kamins wo sich die Sonne auch erstmals richtig zeigt.


In gewohnter Schnelligkeit geht es dem Ausstieg entgegen und sogleich auch wieder abseilenderweise zurück.


Überraschend frisch geht es nun zum Belohnungsbier runter nach Mixnitz, welches nach insgesamt 12h45 schließlich auch am Tisch steht. Nachdem wir noch kurz den Füßen die wohlverdiente Dusche im Bach gönnen gehts zum Abschluss noch weiter zum feiern, wo es dann doch noch später als erwartet wird.

Samstag, 8. Mai 2010

Hundswand - Casablanca & Magic Line

Mit Manni hatte ich für heute trotz des eher zweifelhaften Wetterberichts einen motivierten Partner zum anschaun der Tour gefunden.
Halbwegs zügig waren wir am Wandfuß angelangt - nur das finden des Einstiegs sollte noch etwas Zeit in Anspruch nehmen, wer weiß denn schon dass die Tour auf dem ersten Wandabsatz beginnt.
Also ging es zuerst versehentlich 2 SL der Mondscheingasse hoch :P ehe wir dann hinüberquerten und richtig starteten.


Soweit so gut, die erste SL wartete mit einem schönen Piazriss auf, vor allem die zweite Länge konnte mich total begeistern - wirklich super interessante Kletterei in gutem Fels. Ich merke halt doch schon den 5. Klettertag dieser Woche und bin schon ziemlich blau. Naja das kann noch was werden denke ich mir - aber einmal schaun...


Von einem gemütlichen Standplatz zieht es steil in die erste 8+ Länge hinein. Die Absicherung ist bestens - Manni ist trotzdem nicht so ganz locker.




Nachdem der Rucksack hochgezogen ist bin ich schon gespannt wie es mir gehen wird.


Der untere Teil bietet lässige athletische Kletterei auf guten Griffen und geht mir bestens auf So komme ich recht zügig über die Kante wo sich die Kletterei auf kleine wirklich scharfe Leisten dahinbewegt - dies kommt mir naturgemäß ziemlich entgegen und so stehe ich schlussendlich schon selbst ein wenig überrascht ohne einem einzigen Sitzer am Ende dieser SL.

Nun gehts über eine wirklich schöne plattige Querung hinüber zur Magic Line - Mannis Nerven gehen dabei irgendwie ziemlich durch.





Somit fällt auch der nächste Vorstieg an mich...Da der erste Bolt nicht gerade vom Stand aus zu erreichen ist klettere ich etwas unlocker weg - es löst sich dann aber recht gut auf. Der erste steile Teil der Schlüssellänge ist schon recht anspruchsvoll - löst sich aber mit ein paar Rastpositionen dennoch ganz gut auf und so geht zumindest alles schon mal frei. Oben hinaus kann mich die Kletterei völlig begeistern. Eine steile Platte mit Längslöchern in denen sich die Finger richtig schön verbeißen aber so platziert, dass man doch immer weit ziehen muss - einfach genial.





Die nächste 8+ Länge darf ich auch wieder vorsteigen. Schön langsam merke ich wirklich, dass ich nicht mehr ganz frisch bin. Anstrengend aber ganz gut kletterbar geht es vom Stand weg. Anschließend wirds nochmal richtig plattig und ich komme zu einer Stelle die mich aufgrund akuter Griff und Trittarmut vor ein schwieriges Rätsel stellt. Da die Zeit doch schon recht fortgeschritten ist - darf heute erstmals ein kleiner Griff in die Trickkiste verwendet werden um über die kurze Plattenstelle zu steigen.
Insgesamt schafft mich die Länge schon gehörig - vor allem die Reibungsstellen sind alles andere als trivial - oben rauß gehts noch einmal durch eine geniale Lochwand.

Kaum bin ich am Stand beginnt es auch wirklich kräftig zu regnen. Also schnell Manni nachgesichert, der sich an den flauschigen Griffen über die glitschigen Platten rettet und entlang der Abseilpiste runter.

Infos:
Schöne Tour mit wirklich herausragenden Kletterstellen. Recht anhaltend schwierig( 7,7,8+,7+,9-,8+,8-) - wobei ich persönlich die vorletzte Länge am schwersten empfunden habe, etwas für Plattenkletterer eben.
Zum Einstieg wird von links über ein Band unter das große Dach gequert. Einstieg an einer Sanduhr am Fuße eines markanten Risses.
14 Expressen, kein mobiles Zeugs nötig