Sonntag, 17. Januar 2010

Untertal - rechter Gully

Heute sollte es endlich wieder mal richtig ins Eis gehen( nach meiner kleinen Zwangspause). Für Ingo, Jörgi und Roland überhaupt das erste mal heuer...

Zu Beginn stand eigentlich Wörschach am Plan, gott sei Dank erkannten wir diesmal schon von herunten dass sich die Stufe wohl so nicht klettern lässt und entschieden uns nach ein wenig hin und her einmal dem Untertal bei Schladming einen Besuch abzustatten.

Obwohl die drei Fälle um den Sonnenfall von der Straße auß eher mager und anspruchsvoll aussehen beschließen wir kurz raufzugehen.
Der Sonnenfall ist unten komplett trocken.
Der linke Gully sieht super röhrig auf und die überhängenden Balkone laden auch nicht wirklich ein.
Der rechte Gully sieht ebenfalls ziemlich mager und dünn aus. Während Jörgi und Roland weiter schauen möchte ich zumindest das Zustiegsgelände bis zur ersten Stufe gehen und mir das ganze aus der Nähe ansehen.
Ingo bleibt zum Nachsteigen und so gehen wir die ersten paar Meter seilfrei hinauf. Links ist gut der sonst sicher schöne Sonnenfall zu sehen.




Gut so stehen wir bald unter dem ersten Aufschwung - Zeit zum Anseilen. Wie man sieht ist es tatsächlich nicht viel Eis hier, zumindest antesten möcht ich es aber schon bevor wir wieder umkehren denk ich mir und starte einmal hin.


Überraschung in der Mitte ist das Eis richtig gut und lässt sich recht fein klettern. Ein bisschen nass ist es halt und so heißt es wohl oder übel die Dusche die sich durch den Ärmel auf den ganzen Körper verteilt zu genießen.
Danach geht es ganz fein dahin einiges an Schneeeinschlüssen aber zumindest genug Eis.


Also erst einmal unter dem nächsten Aufschwung, der wiederum nicht allzu einladend aussieht, so gut geschützt wie in einem Gully möglich Stand bezogen.


Die ersten Meter lassen sich ganz gut durchhooken. Oben geht es dann vor den letzten steilen Metern kräftig nach links in eine Nische. Dort einmal eine bombige Schraube gedreht.
Nachdem ich doch recht lange hin und herüberlegt habe ob ich nun wirklich hinausstarten soll spreize ich auf den Aufschwung hinüber mach ein paar zaghafte Züge und beginne einmal den versperrenden Vorhang abzuputzen der genau in Richtung Ingo den Abweg antritt - dieser packt aber seine Matrixtricks aus und weicht recht geschickt aus.
Nachdem fertig nach rechts traversiert wurde gehts nun richtig steil und für meinen Geschmack doch recht anspruchsvoll hoch.


Blau wie ein Maikäfer rauf ich mich die letzten Meter hinauf und bin froh als sich das Gelände endlich zurücklegt.
Mit den letzten Schrauben bau ich unter der finalen Stufe nochmal Stand.



Unten geht es über gutes Bluhmenkohleis hinauf - endlich kann man einmal wieder ein wenig was wegstehen und so genieße ich das Klettern wieder richtig.



Oben wird es dann wieder ein bisschen nässer und diffiziler zum Klettern.


So bewege ich mich langsam nach oben ehe ich in der Nische links vor den letzten 5m Stand mache. Diese 5m sind momentan definitiv unkletterbar - dünn hohl und bei einem Schlag bestimmt weg.
Also belassen wir es für heute in der Höhle von wo aus wir abseilen und so nach einigen Seilverhängern mit dem letzten Tageslicht zu den Rucksäcken kommen.



Info:
rechter Gully neben dem Sonnenfall
120m
eine harter WI5 wirds sicher gewesen sein bei den aktuellen Verhältnissen
WI4+ laut Führer

Zuerst geht es in leichtem Zustiegsgelände zum eigentlichen Beginn der Route.
Nach zwei Steilstufen folgt ein kurzes Flachstücke ehe es noch einen letzten Aufschwung gibt.
Die gesamte Route biete lässiges Gullyfeeling in einem wirklich ansprechendem Ambiente.
Im Moment ist das Eis recht jung und nass.
Unten ziemlich dünn gegen oben hin etwas dicker aber recht kohlig.
Die letzten 5 Meter sind im Moment nicht kletterbar.