Samstag, 5. Juli 2008

Diran (VII+, 220hm)

Zu Beginn unseres Gosaukammabstechers haben wir gestern Abend beschlossen die Diran zu gehen. Nach einer etwas eisigen Nacht im Zelt brechen wir um 0800 gemütlich auf.
Zuerst über den Steiglpass queren wir anschließend unter das Niedere Großwandeck.
Nebelverhangen zeigen sich die Gipfel, und der frische Wind macht die ganze Szenerie auch nicht gerade sommerlich angenehm, aber was solls...



Das Einstiegsschneefeld ist auf dem Bild auch gut zu erkennen, dieses zeigte sich doch recht steil und vor allem auch noch ziemlich hart, weswegen wir nur vorsichtig querten. Allerdings querten wir wohl etwas zu hoch und suchten so ein wenig im Schrofengelände nach dem Einstieg bis wir einen Einstiegsborhaken fanden.(Schlussendlich stellte sich dies als Einstiegsvariante heraus welche die ersten 3-4 SL in leichterem Gelände umgeht).

Vor allem im oberen Teil geht es über schönen großteils plattigen Fels aufwärts. Die 6. SL bietet wohl die Schlüsselseillänge, es ist intressante fußtechnisch anspruchsvolle Plattenkletterei im oberen 7. Grad gefragt. Einmal ließen wir uns von den vielen Haken verleiten und griffen in eine Express um etwas Zeit und Kraft für die nächsten Tage zu sparen. Überspringt man den Stand nach der Schlüsselstelle wie wir und quert gleich weiter nach rechts so sind in dieser SL ganze 15 Expressen von nöten, was von der übermäßig guten Absicherung zeugt.
Ein paar Bilder aus dieser traumhaften Seillänge zeigen mich im Nachstieg.





Auch die letzte SL wartete noch mit intressanter, nicht allzu einfacher, abwechslungsreicher Kletterei auf sich. Nachdem ich den obersten Stand erreicht hatte warf sich Georg noch in ein paar fotogenen Posen welche folgende Bilder entstehen ließen.





Gemütlich seilten wir im Anschluss über die Route ab. Nachdem uns keine Kletter folgten empfanden wir dies sinnvoller als über die eingerichtete Abseilpiste und anschließendes abklettern.
Mit 50m Halbseilen lässt sich problemlos über die Route abseilen, manche SL lassen sich auch optimal zusammenhängen, sodass man relativ schnell wieder den Wandfuß erreicht.



Der Abstieg über das noch immer pickelharte Schneefeld war uns dann doch etwas zu unsicher, vor allem, da das Auslaufgelände alles andere als angenehm war, weswegen wir an einer schönen Eisbirne noch einmal darüberseilten.

Diran ist eine recht nette alpine Sportkletterei, wobei man vor allem bei Schnee am Einstieg darauf achten sollte, nicht allzuhoch einzusteigen.
Die Tour ist durchwegs gut gesichert, bei geplantem ausgehen der 6. SLwerden  maximal 15 Expressen benötigt werden.
60m Seil ist mindestens von Nöten um die Abseilpiste nutzen zu können, mit 50m Halbseilen kommt man über die Tour selbst jedoch wesentlich schneller wieder hinunter.